Nach unserer Ankunft im Osloer Hafen und den Strapazen der langen Anfahrt mit der Fähre stand die Frage im Raum, wo wir die Nacht verbringen. Während Björn uns durch die verregneten Straßen Oslos führte, schaute ich im Internet welche Campingplätze oder Stellplätze es in der Nähe gab. Rund um Oslo gibt es mehrere Möglichkeiten, ein genauerer Blick eröffnete jedoch, dass die meisten Plätze gerade in die Winterpause gestartet sind – und das Mitte September. Übrig blieb Camping Bogstad. Uns kam der Campingplatz erst so weit vom Schuss vor, aber mehr Möglichkeiten gab es nicht. Wir waren unendlich müde und hungrig. 

Der Campingplatz

Wir bekamen einen guten Platz mit festem Untergrund. Es waren noch viele Plätze frei, die meisten Wiesenplätze waren vollkommen unbewohnt, nur einzelne kleinere Vans oder Zelte tummelten sich abseits. Der Campingplatz ist groß und weitläufig, es gibt ein Sanitärgebäude mit genügend Dusch- und WC-Kabinen. Für die Dusche muss man beim Check-In angeben, wie oft man Duschen will und bekommt dann Chipkarten, die entsprechend aufgeladen sind. Dafür kann man pro Dusche 5 Minuten duschen. Die Sanitäranlagen sind sauber und gepflegt. 

Der Campingplatz ist mit Chemietoilette und Wasserstation ausgestattet, außerdem gibt es gesonderte Küchen, in dem sowohl gekocht, gespeist als auch abgewaschen werden kann. W-Lan auf dem Platz ist auch kostenlos vorhanden, in der Rezeption und in den Küchen erhält man jedoch den besten Empfang. Super um beim Spülen noch paar Netflix-Folgen runterzuladen 😉

Für Familien mit Kindern wurde auch vorgesorgt. Gegenüber unseres Stellplatzes befand sich ein Minigolfplatz sowie kleine Spielhütten. 

Die Umgebung

Direkt am Campingplatz befindet sich neben einer Tankstelle auch ein kleiner Supermarkt, in der man wunderbar das Nötigste kaufen kann. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten wie zum Beispiel ein Bäcker oder Dekorationsladen sind ca. 20 Minuten entfernt, im Ort Røa. Über eine kleine Landstraße hinweg, kommt man vom Campingplatz aus zu einem Golfplatz und ein Stückchen weiter zum Bogstadvannet. Der Campingplatz liegt zwischen Natur und See sowie Vorstadtfeeling. Auf der einen Seite blickt man auf Häuserreihen und auf der anderen Seite saftige Wiesen. Dafür, dass der Campingplatz an der norwegischen Hauptstadt liegt, ist es definitiv sehr idyllisch und ruhig. 

Spaziergang am Bogstadvannet und am Bogstad Gård

Nach unserer langen und anstrengenden Anreise musste etwas Erholung her. Wie klasse, dass wir Ruhe und Entspannung direkt in unserer Nähe spüren konnten. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf, den herrlichen See zu erkunden, der uns schon von etlichen Prospekten angelacht hat. Mit Drohne, Hund und Proviant im Gepäck ging es also los. Am Golfplatz vorbei, ging es weiter Richtung See durch ein kleines Waldstück durch. Und zack da war er! Das Wetter war an diesem Tage bescheiden, die Wolken hingen schwer über dem See, doch trotzdem überzeugte uns von der ersten Sekunde an das Ambiente. Monty wollte auch sofort ans Wasser, vor allem weil die Enten ihn so lecker anschnatterten. 

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Den See entlang, kamen wir nach einer Weile an einem Stadtgarten mit wunderschöner Natur, saftigen Wiesen, Teichanlagen und vielem mehr. Hier haben wir auch direkt mal unsere erste Pause gemacht und den Stress hinter uns gelassen. Von hier aus konnte man auch auf ein riesiges Anwesen blicken, welches unser Interesse geweckt hat. Es handelt sich dabei um ein historisches Herrenhaus, dem Bogstad Gård. Wunderschöne Location! Folgt man dem Weg weiter, kommt man an einem Bauernhof vorbei, der von der Stadt Oslo geführt wird. Hier kann man verschiedene Tiere wie zum Beispiel Ziegen sehen. Ein Spaziergang für die ganze Familie!

Den See komplett umrundet haben wir nicht, da der Weg irgendwann in einer Sackgasse endete. Gegebenenfalls kommt man noch ein Stück weiter, wenn man der Landstraße folgt. An dieser Stelle sind wir jedoch umgedreht und haben so den restlichen Tag auf dem Campingplatz genossen. Passend, den kaum waren die Campingstühle ausgepackt, kam auch die Sonne für uns raus. 

Bei unserem zweiten Aufenthalt am Ende unserer Norwegentour, konnten wir es nicht lassen, einen wunderschönen Sonnenuntergang und das fantastische Ambiente des Sees mit blauem Himmel zu genießen. Ein Besuch lohnt sich hier unbedingt, egal ob man entspannen, joggen oder spazieren möchte, Bogstadvannet ist traumhaft.

Ein Besuch in Oslo

Da wir nach zwei Nächten weiter fahren wollten und den ersten Tag in Norwegen entspannt am Bogstadvannet verbracht haben, war bei unserem ersten Besuch in Bogstad keine Zeit für Oslo. Aber so nah an der Hauptstadt Norwegen und kein einziger Besuch? Das wären nicht wir! Am Ende unserer Rundreise landeten wir wieder in Bogstad, so dass wir uns den Folgetag komplett für Oslo frei nehmen konnten. 

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Es war herrliches Wetter, besser ging es nicht. Vom Campingplatz gingen wir zu Fuß zur nächsten Bahnstation nach Røa. Den Weg kann man zum Teil auch mit dem Bus zurücklegen, der vor  dem Campingplatz hält. Da wir aber mit Monty in die Stadt wollten, nutzten wir den Weg für eine integrierte Gassirunde, bevor es in die große Stadt ging. Der Weg zur Bahn dauerte ca. 20 Minuten und war bei dem herrlichen Wetter ein Hochgenuss. An der Bahn angekommen hatten wir zunächst Mühe ein Ticket zu kaufen, da einer der Automaten nicht richtig funktionierte. Mit ein wenig Hilfe einer freundlichen Norwegerin, kamen wir doch noch zu unseren Tickets.

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Die Bahnfahrt nach Oslo dauerte ca. 15 Minuten und war ziemlich entspannt. Wir stiegen am Nationaltheater aus, besuchten den königlichen Palast, gingen dann weiter durch die Stadt zum Hafen. Oslo ist nicht so groß, dass man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auch wunderbar zu Fuß besichtigen kann. Wir folgten den Weg am Hafen entlang bis hin zum Opernhaus. Besonders toll ist, dass man das Opernhaus über Außentreppen hochgehen kann und so einen Wahnsinnsblick auf Teile der Stadt und die in Sichtweite liegenden Inseln vor Oslo bewundern kann. Vom Hafen aus kann man auch Bootstouren machen, um die umliegenden Inseln näher zu betrachten. Die Boote wirkten jedoch recht voll, sodass wir Monty zur Liebe auf eine Fahrt verzichteten.

Wir bummelten noch einige Zeit durch die Einkaufsmeile Oslos, schauten in einige Läden, tranken einen Café in der Sonne und genossen den gemütlichen Trubel. Für eine Hauptstadt ist Oslo wahnsinnig angenehm und lange nicht so überfüllt und stressig wie manch andere Hauptstädte. Das Ambiente und der Charme der Stadt sind edel und hochwertig. Es gibt viele internationale Geschäfte und Restaurants, aber auch viele heimatliche Lokalitäten, die den Charme der Stadt ausmachen. Anders als in den bisherigen Städten Norwegens, die wir besucht hatten, nahmen es die Osloer etwas strenger mit Hunden in Restaurants. Obwohl wir auch Restaurants mit Außenbereich gefragt haben, wurden wir wegen unseres Hundes abgewiesen. Schließlich kamen wir in der Pizzeria Mamma Pizza unter, die uns herzlich trotz Hund begrüßten. Das Essen war richtig lecker.

Fazit

Wir hatten uns erst wahnsinnig geärgert, dass der Stadtcampingplatz in Oslo sowie weitere Stellplätze bei unserer Ankunft bereits in die Winterpause gegangen sind. Bogstad wirkte für uns erst wie die einzige Möglichkeit erst einmal unterzukommen, doch als wir die Schönheit der Umgebung rund um den Bogstadvannet wahrnahmen, waren diese Gedanken sofort weggeweht. Der Campingplatz liegt zwischen Vorstadt und ländlicher Idylle und so wunderbar nah an der Hauptstadt Norwegens, kaum zu glauben, dass dies möglich ist. Wir haben uns wahnsinnig wohl gefühlt und würden jederzeit wieder kommen.  Tja, und Oslo? Oslo ist für uns die bisher sauberste und schönste Hauptstadt, die wir bisher besichtigt haben. Die Stadt als auch die Menschen versprühen eine tolle Atmosphäre und man kann die schönsten Ecken Oslos ganz bequem zu Fuß erreichen. Wer noch nicht da war, sollte dies unbedingt nachholen.  

PS: Wollt ihr mehr über Norwegen erfahren dann schaut doch mal bei unserem Artikel 10 Dinge die du über Norwegen wissen müsst

Euer Wohnmobilkind


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4 Gedanken zu „Camping Bogstad bei Oslo – Anfang und Ende einer wundervollen Reise“

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